04.09.2015 / Pressemitteilung
Wir befinden uns im Jahre 2015. Die ganze Kamenzer Straße Dresdens ist von Naturheilern und Astrologen besetzt… Die ganze Kamenzer? Nein! Eine Gruppe von unbeugsamen Skeptikern und Humanisten hört nicht auf, dem wundergläubischen Treiben mit Aufklärung und Rationalität Widerstand zu leisten.
Es ist der erste Sonntag im Monat, im Café Laika an der Ecke Kamenzer/Schönfelder Straße treffen sich Atheisten, Humanisten und Rationalisten zum „Skeptiker-Brunch“. Zu diesem laden zum nunmehr siebten Mal drei Dresdner Organisationen ein: der hiesige Stadtverband des Humanistischen Verbands sowie die Regionalgruppen der Giordano-Bruno-Stiftung und der GWUP.
Letztere ist die „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“, also eine Gruppe von Wissenschaftlern und Wissenschaftsinterssierten, die mit klar definierten, streng auf Evidenz ausgerichteten Mitteln es noch immer geschafft haben, z.B. Homöopathen oder Wünschelrutengängern nachzuweisen, dass ihre „Ergebnisse“ keine reale Grundlage haben und nicht über Zufallstreffer hinausgehen. Ansprechpartner vor Ort ist Dr. med. Jan Oude-Aost (35). Er begründet sein Engagement: „Die Beschäftigung mit Pseudowissenschaft, Esoterik und irrationalen Glaubenssystemen bietet die Möglichkeit, das eigene Denken zu schärfen. So kommt man nicht nur Scharlatanen auf die Schliche, sondern auch eigenen Denkfehlern.“
Von der Regionalgruppe der kirchenkritischen Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) hieß es, man fände bemerkenswerte Parallelen, wie Menschen ihren Glauben begründen und warum sie frei erfundene „alternative Heilmethoden“ verteidigen. Beides betrachteten sie als haltgebend, ohne sich kritisch-rational mit ihnen auseinanderzusetzen.
Michael Brade (35) vom Humanistischen Verband (HVD) verweist auf den gemeinschaftlichen Aspekt des monatlichen Brunchens: „Uns Teilnehmer*innen verbindet die Überzeugung, dass es in der Natur ‚mit rechten Dingen‘ zugeht. Zur Erklärung der uns umgebenden Phänomene und zur Sinngebung für unsere Leben hat sich die Menschheit Wissenschaft, Philosophie und Kunst angeeignet. Wenn wir uns nun noch auf den Konsens einigen könnten ‚Verursache keinen Schaden und lass nicht zu, dass man dir schadet!‘, wären wir Menschen sehr nah an dem friedlichen Idealbild, das sich Gläubige leider meist erst für das Jenseits vorstellen können. Beim regelmäßigen Brunch tut es gut, sich mit Menschen treffen zu können, die diese Einsichten teilen.“
Der nächste „Skeptiker-Brunch“ wird am Sonntag, dem 6. September, wieder ab 10 Uhr im Café Laika stattfinden. Aufgeschlossene Interessierte sind wie immer herzlich willkommen. HVD und gbs Dresden werden zudem am 18. und 25. Oktober das Thema Sterbehilfe und Suizidbegleitung mit den Filmen „Das Meer in mir“ bzw. „Choosing To Die“ und anschließenden Diskussionsrunden im Thalia-Kino aufgreifen.
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